Alva Noto: XERROX VOL.4 – Ensemble Modern Version (arrangiert von Max Knoth)
Uraufführung. Eine Produktion des Ensemble Modern mit Carsten Nicolai
Filmfassung per Stream aus dem Frankfurt LAB
Karten Vorverkauf unter https://www.ensemble-modern.reservix.de/events (Ticketkauf nur bis 19:30 Uhr möglich) frei wählbares Preissystem: € 10 (ermäßigt)/ € 20 (regulär) / € 30 (Support Ticket)
→ Wiederholung der Aufzeichnung im Stream am SO 25.04 um 20:30 Uhr (Ticketkauf nur bis 19:30 Uhr möglich)
Ensemble Modern, Alva Noto (Electronics), Simon Mayer (Video), Matthias Rieker (Lichtdesign), Norbert Ommer (Klangregie), Big Cinema (Videoprojektion), Seehund Media (Konzertaufzeichnung)
Eine Produktion des Ensemble Modern.
Gefördert durch die Adolf und Luisa Haeuser-Stiftung fur Kunst- und Kulturpflege.
2020 komponierte Carsten Nicolai aka Alva Noto den vierten Teil seiner XERROX-Reihe, die als Pentalogie konzipiert ist. Nach XERROX Vol. 1 (2007), Vol. 2 (2009) und Vol. 3 (2015), setzt Nicolai mit XERROX Vol. 4 die Xerrox-Reise fort. Nun realisiert das Ensemble Modern gemeinsam mit Alva Noto als Solisten eine eigens für das Ensemble arrangierte instrumentale Version von „Xerrox Vol. 4“ als Auftragswerk für die Frankfurter Positionen 2021. Das multimediale Werk, das Musik mit Video- und Lichtinstallationen verknüpft, wird Anfang April 2021 im Frankfurt LAB erarbeitet.
Auf dem Konzept der digitalen Replikation von Quellenmaterial basierend, befasst sich das Xerrox-Projekt mit der Manipulation von Daten (Melodien) mittels endloser Reproduktion. Ein Herstellungsverfahren von Kopien aus Kopien also, deren Sounds so verändert werden, dass sie kaum noch mit dem Ausgangsmaterial in Verbindung gebracht werden können. Dadurch entsteht ein Klangspektrum völlig neuer Sounds: Kopien von Originalen werden selbst zu Originalen.
Die Idee einer bearbeiteten Fassung mit instrumentaler Besetzung existiert seit Auskopplung der ersten Volume. Nach dem großen Erfolg mit dem Werk utp_ (2007) setzt Carsten Nicolai die Kollaboration mit dem Ensemble Modern in Zusammenarbeit mit Max Knoth fort und bringt XERROX Vol. 4 neu arrangiert im Rahmen der Frankfurter Positionen 2021 zur Uraufführung.
Carsten Nicolai
Carsten Nicolai (geb. 1965 in Karl-Marx-Stadt) lebt und arbeitet in Berlin. Nicolai setzt sich – inspiriert von wissenschaftlichen Referenzsystemen – unter anderem mit mathematischen Mustern wie Grids und Codes, Fehler- und Zufallsstrukturen sowie mit dem Phänomen der Selbstorganisation auseinander. Dabei überwindet er immer wieder die Grenzen zwischen den verschiedenen künstlerischen Genres.
Nach seiner Teilnahme an der documenta X (1997) und der 49. und 50. Biennale di Venezia (2001 und 2003) wurden seine Arbeiten in nationalen und internationalen Ausstellungen renommierter Museen und Galerien präsentiert. Umfassende Einzelausstellungen fanden in der Schirn Kunsthalle Frankfurt am Main (anti reflex, 2005), in der Neuen Nationalgalerie Berlin (syn chron, 2005), im CAC, Vilnius, Litauen (und Pace Gallery New York (pionier, 2011), der Berlinischen Galerie (tele, 2018), und den Kunstsammlungen Nordrhein- Westfalen/ K21 (parallax symmetry, 2019) statt. Carsten Nicolais Werke fanden Aufnahme in bedeutende private und öffentliche Sammlungen. Momentan wird er vertreten von Galerie EIGEN + ART Leipzig/Berlin und Pace Gallery.
Nicolai erhielt zahlreiche Preise und Stipendien, darunter: Giga-Hertz-Preis (2012, mit Ryoji Ikeda); Villa Massimo, Rom (2007); Zurich Art Prize (2007); Villa Aurora, Los Angeles (2003); Prix Ars Electronica (2000 und 2001, mit Marko Peljhan); Grand Prize Japan Media Arts Festival (2014).
Ensemble Modern
Seit seiner Gründung 1980 zählt das Ensemble Modern (EM) zu den führenden Ensembles für Neue Musik. Es vereint rund 20 Solist*innen aus Belgien, Bulgarien, Deutschland, Griechenland, Indien, Israel, Japan, den USA und der Schweiz, deren Herkunft den kulturellen Hintergrund der Formation bildet. Das in Frankfurt am Main beheimatete Ensemble ist bekannt für seine einzigartige Arbeits- und basisdemokratische Organisationsweise. Künstlerische Projekte, Partnerschaften und finanzielle Belange werden gemeinsam entschieden und getragen. Seine unverwechselbare programmatische Bandbreite umfasst Musiktheater, Tanz- und Videoprojekte, Kammermusik, Ensemble- und Orchesterkonzerte. Tourneen und Gastspiele führen das Ensemble Modern zu renommierten Festivals und herausragenden Spielstätten in aller Welt wie z.B. Berliner Festspiele, Bregenzer Festspiele, Cité de la Musique, Concertgebouw Amsterdam, Elbphilharmonie Hamburg, Festival d’Aix-en-Provence, Festival d'Automne à Paris, Hellerau Dresden, Holland Festival, Klangspuren Schwaz, Konzerthaus Berlin, Kölner Philharmonie, Kunstfestspiele Herrenhausen, Muziekgebouw aan ’t IJ Amsterdam, Ruhrtriennale, Queen Elizabeth Hall London, Wien Modern und Wigmore Hall London. In seiner Heimatstadt tritt das Ensemble Modern in einer eigenen Abonnementreihe in der Alten Oper Frankfurt auf.
In Kooperation mit der Oper Frankfurt finden regelmäßig Musiktheaterproduktionen sowie die Werkstattkonzertreihe ›Happy New Ears‹ statt. Seit 2011 veranstaltet das Ensemble Modern zudem gemeinsam mit dem hr-Sinfonieorchester das Festival ›cresc... Biennale für aktuelle Musik Frankfurt Rhein Main‹. Weitere Kooperationen und Projekte runden das facettenreiche Profil des Ensemble Modern ab.
In enger Zusammenarbeit mit den Komponist*innen erarbeitet das Ensemble Modern, mit dem Anspruch der größtmöglichen Authentizität, jedes Jahr durchschnittlich 70 Werke neu, darunter etwa 20 Uraufführungen. So entstanden über die Jahre außergewöhnliche und oftmals langjährige Zusammenarbeiten u.a. mit John Adams, Mark Andre, George Benjamin, Peter Eötvös, Brian Ferneyhough, Heiner Goebbels, Hans Werner Henze, Mauricio Kagel, György Kurtág, Helmut Lachenmann, György Ligeti, Olga Neuwirth, Enno Poppe, Rebecca Saunders, Simon Steen-Andersen, Karlheinz Stockhausen, Steve Reich, Frank Zappa oder Vito Žuraj sowie herausragenden Künstlerpersönlichkeiten anderer Kunstsparten.
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